Über mich

Wer ist denn dieser Mr D ?

Nikoläusen ist eines gemein… Sie sorgen für Überraschung. Meine Eltern waren auch recht erstaunt, als am 6.12. vor ein paar Jahren ein Mini-Mr-D im Stiefel saß.

Nikoläuse haben auch die Eigenschaft, immer auf Tour zu sein. Zu lange können sie nicht an einem Ort verweilen. Im Sternzeichen des Nikolaus geboren zu sein, bedeutet als Schütze mit einem Koffer unterm Kopfkissen aufzuwachen und ständig zu überlegen, wo es als nächstes hingehen soll.

Ich wuchs in Weimar auf, erlernte den Beruf des Werkzeugmachers in Eisenach und wie es anders nicht sein kann, so sind Mauern zwischen den deutschen Staaten und Mauern in den Köpfen Dinge, die es zu überwinden gilt. 1989 sah ich mir Deutschland von der anderen Seite der Mauer an, die in der Folge einstürzte und den langen Weg über Ungarn und Österreich enorm verkürzte, ja binnen von Stunden obsolet machte. Klaus, Lies und Pia nahmen mich mit einer Herzlichkeit in München auf, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt.

Alte Träume wurden wahr. Die grüne Insel rief und mit Rad und Wanderschuh erschloss ich mir Irland. Danach rief der Weisheitszahn in Leipzig, ob es etwas genützt hat, weiß ich nicht, aber 10 Jahre verweilte ich in dieser wunderbaren Stadt. Romanistik, Anglistik und Auslandsgermanistik legten den Grundstein für den reisenden Nikolaus und auch in den 10 Jahren Leipzig hielt es mich nicht unentwegt an diesem Ort. Studien hier, Erasmusaufenthalt dort (Lissabon), Assistenzlehrstelle in London – so setzte sich das Kofferdasein fort. Erste Stellen an der Uni Leipzig: (Germanistikforschungsprojekt zur Kinderliteratur, Einführung in die Literaturanalyse in der Anglistik und die Leitung der Internationalen Sprachkurse bei interDaF am Herder-Institut). Jo und neben der beruflichen Bewegung, tat sich auch einiges im Privaten. Verliebt, nie verlobt, verheiratet und in Folge zwei Mini-Rapper gehören zu den schönen Erfahrungen im kaffeesächsischen LE.

Die nächste „Reise“ führte die Familie nach Vila Real in Portugal, wo ich einige Jahre als DAAD-Lektor arbeiten durfte. Portugal wurde die zweite große Liebe und das nicht nur für mich. Die ganze Familie ist selbst nach dieser Zeit auf immer und ewig mit diesem wunderbaren Land verbunden. Ich verlinke euch ein paar Geschichten aus dieser Zeit, diesem Land und der Sprache, die ich nie aufgehört habe, von ganzem Herzen zu lieben. Wir lebten in einer Gegend, die nicht postkartentypisch die Algarve präsentiert, sondern im hohen Norden, hinter den Bergen – Trás-os-Montes. Kein Wunder also, dass es uns danach in Deutschland wieder in den hohen Norden verschlug – nach Ostfriesland, dem Ort, an dem ich rückblickend am liebsten zu Hause war. Ob es am Boßeln lag, an der entschleunigten Art des Lebens, am Plattdeutsch oder einfach nur an der wunderschönen Landschaft und der Nähe zum Meer … ich weiß es nicht. Trotzdem regten sie sich – die Koffer – und in einem weltumspannenden Bogen scheinen alle Wege wieder an den Ursprung zurückzuverweisen???

Vor 11 Jahren hatte mich Thüringen wieder und wenngleich nicht in Weimar, so lebe ich bis heute im Vorort von Weimar – in Jena. Hier wurden aus „kleinen Jungs“ große Rapper und selbst in dieser Stadt wohnten wir an drei Stellen, in drei Wohnungen und eroberten nur langsam die pulsierende und dennoch naturnahe und grüne Stadt des Lichts und der Wissenschaft – mein inzwischen innig verbundenes JENA.

Was tue ich noch so, wenn ich gerade mal nicht umziehe? Ich reise, lese, schreibe, lehre und fotografiere. Meine Seite soll (außer der Lehre) euch teilhaben lassen an manch einer Reise, manch einem Gedicht und gerne lade ich euch ein, ein paar Bildern meine Erinnerungen zu entlocken.

Worüber würde ich mich freuen?

  • wenn der eine oder andere Text euch anspricht
  • wenn das eine oder andere Bild euch berührt
  • wenn die Rast- und niemals Ratlosen ihre Erfahrungen mit mir teilten

Euch allen in Liebe und von Herzen ein fröhliches „Auf Wiedersehen“!

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Herbstspaziergang Tiefurt 2011