Essen & Trinken in Kenia

Hier informiere ich euch

  • über das, was man so isst und habe es deshalb auf eine eigene Seite gestellt, weil sich der Inhalt ja mit Sicherheit ständig erweitert
  • auch visuell, über das was schmeckt, vielleicht auch gelegentlich abschreckt
  • auch über das, was so getrunken wird.

Dann legen wir mal los, mit den Dingen, die gewöhnungsbedürftig sind: Nach einer Woche war mir mal nach einem Bier zumute. Es sollte uns zum Meer begleiten. Also hinein in einen winzigen Spirituosenladen, verriegelt und verrammelt wie eine Bank. Das örtliche Tusker wird als Bier gepriesen. Terezie möchte lieber Guinness und Juma nimmt mal gleich so ein 40%iges helles Gesöff, was schon beim Anschauen dreht. Jetzt dachte ich die ganze Zeit die nette Auslage diene nur dem Zeigen der Waren und das Bier, was ich dann trinken kann, käme aus dem Kühlschrank. Den gibt es aber nicht und bei 29 Grad im Schatten hatte dann mein Bier ungefähr diese Temperatur. Jumas Schnaps hatte den Namen “King of Africa” – das hat er nun davon, denn nun nenne ich ihn nur noch so.

Frühstück ist eine feine Mahlzeit und das Angebot ist breit und abwechslungsreich:

Süße Teilchen, die vom Teig her den Pfannkuchen oder auf Norddeutsch Berlinern gleichen. Den Namen merke ich mir ganz gut, weil er an auf Portugiesisch “verbrannt” erinnert. Das ist aber nur eine Eselsbrücke, denn die schmecken nicht verbrannt, sondern sehr gut. Was man daneben sieht, das ist auch ein in der Pfanne gebackener Kuchen aus Maismehl. Oder es schaut so aus:

Pfannkuchen vor dem Treehouse

Das sind ganz gewöhnliche Eierkuchen, pancakes, Pfannkuchen, hier könnte wieder eine regionale Bezeichnungsdiskussion entstehen… Ihr wisst schon, was ich meine so um dreiviertel drei am Nachmittag, oder wie war das – um Viertel vor drei (Uhr)… ???

Heute sah mein Frühstück dann so aus:

Zwei Orangen, von denen ich täglich eine Menge verputze, die ein bisschen an Kuba-Orangen erinnern, wem das etwas sagt. Sie sind super saftig und lecker, aber etwas hartnäckig aus ihrer Schale zu befreien. Was dann rechts auf dem Bild ist, sind sogenannte Samosas – leckere Teigtaschen. Der Mantel ist recht knusprig, innen können Kartoffeln sein oder eine Art Erbsenpüree – also herzhaft das Ganze. Auf dem Nachbarteller warten eine Art Mürbeteigkuchenteilchen, in denen ich Mandeln vermute – auch sehr lecker.

Dazu gibt es morgens und abends immer Chai. Hier lässt Indien grüßen und manchmal mangelt es nicht an Ingwer oder Chili und ich muss etwas neutralisieren, was ich aber versuche, möglichst selten zu tun. Ich hatte ja nicht nur Übergepäck, sondern auch etwas Übergewicht 🙂 und das lass ich mal schön in Afrika.

Vom Haifisch und den Nebenwirkungen hab ich ja schon berichtet. Obwohl ich eher dazu neige, sehr gern Salz zu benutzen, war das eigentlich wie verschimmelter Fisch in Tonnen von Salz. Bekommt also keinen Daumen hoch. Deshalb jetzt wieder zu den sehr typischen Dingen auf dem kenianischen Mittagsteller, die gut schmecken und derart günstig sind, dass man bereits mit einem Euro satt werden kann.

viazi & ugali

Hier sind Kartoffeln, die erst gekocht und dann paniert und kurz frittiert werden und das Helle ist das Nationalgericht aus Maismehl -UGALI. Das schmeckt zunächst nach gar nichts, kann dann mit einer Art Tomatensalat oder sehr scharfer Soße gegessen werden. Oft gibt es einfach nur das, aber leckerer wird es, wenn dann der feine Fisch dazukommt. 

Oder dann frisch geräuchert, gegrillt… frittiert – Fisch gibt es genug ! Was mir sehr gut gefällt. Darum noch einen Blick auf den Werdegang des Fischs…

 

Was auch sehr selten fehlt im Verlaufe eines Tages, sind unzählige Bananen und Obst. Sehr häufig wird auch zum Tea mal eine feine Avocado gefuttert. 

Ich habe jetzt noch den Prozess meines Lieblingsessens verfolgt: Kokosreis, so einfach das klingt, wenn wir schnell zum Lidl rennen, Reis holen und eine Büchse Kokosmilch, so ist das hier ein Riesenaufwand mit dem Ergebnis, dass ich den Reis gern immer so hätte wie in Kenia:

Die Ritter der Kokosnuss müssen natürlich erst einmal auf die Palme klettern oder die Nuss fällt ihnen von allein auf den Kopf. Dann wäre sie zumindest schon offen. Dann kommt der Grater zum Einsatz und ich war selbst dabei, als Ali ihn erhandelte. Von 8 Euro auf 4… das war ein langer Prozess von wütend bis zum Lachen mit Handschlag. Ich hab ein Video gedreht, wie das mit dem geht und  stelle das noch unter die Videos und ergänze den Link. Zunächst per Foto:

Kokosnuss

Das Gerät sieht wie eine Fußbank aus, an deren Ende ein superscharfer Schaber wartet, das Fruchtfleisch aus der Nuss zu kratzen. Naja der Schaber wartet eher auf sehr geschickte Hände…

 

In diesem Squeezer ist jetzt das Fruchtfleisch und wird ausgewrungen. Der erste Ausfluss ist das Beste! Frei von Konservierungsmitteln und soooo lecker. Die weiteren etwas dünnflüssigeren Ergebnisse werden als das Wasser benutzt, in dem der Reis gekocht wird. Das Konzentrat wird aber erst dem Reis hinzugefügt, wenn er fertig gekocht ist. Damit dann alles schön warm bleibt, bis zum Beispiel der Fisch auch fertig ist, wird die Holzkohle aus dem Feuer genommen, der Topf wieder draufgestellt und – schaut selbst:

Sehr häufig finden sich auch dunkle Bohnen, oft mit einem Schuss Kokosmilch auf den Mittags-oder Abendessentellern. Hier zum Beispiel auch wieder mit Fisch und wieder einer Art Teigtasche, die lediglich mit Kartoffelbrei gefüllt ist. Die Dreiecke sind relativ scharf gebacken, aber keineswegs verbrannt.

Hier nun mein bisheriger Platz 1 auf der Liste des Mittag-und Abendessens: Pilau – ein Reisgericht meist mit Rindfleisch. Der Reis erinnert mich sehr an marokkanisches Essen, scheinbar werden ähnliche Gewürze genutzt.