Irland

Für Trevor

Der Sonntagmorgen gehört dem Schlaf,
meinen Sonntagmorgen hat der Schlafmohn begrüßt
und unter dem Strömen des Liffey
ächzt die Morgensonne.

Deine Welt hatte sich in die Nacht verliebt,
meine Nacht war in den Fluss gefallen.
Trevor, kannst du mich hören? Dort,
wo Bob Dylans „Desire“ durch den Rauch schwirrt?

Wahrscheinlich nicht, denn ich rufe dich seit Jahren.
Dublin hat dich verschluckt,
wieder ausgespuckt, im Guinness dunkler Nächte
hat die Stadt dir die Farben gestohlen, dein Lachen, deine Welt.

Wir waren die „Zwei von der Tankstelle“,
deine Brüder und Schwestern nahmen mich auf
mit ihrer Liebe und meiner Freude an winzigen custard creams,
die in der Ladenauslage langsam knapp wurden.

Eine kleine Suchterscheinung: heute Knusperflocken.
Du aber bist verschollen, gestrandet, niemals wieder gelandet;
und die Zeit hat die Tankstelle einsamer gemacht.
Du fehlst uns, Trevor, wir brauchen dich!

I’m roaming the streets of Dublin, walking down Crafton Street
Bolton Street that’s where we were
Happily dreaming our time away
No hassle, no fuss and no dirty tricks to play.

Heute holt der Irish Tiger seine Beute
Nimmt sich, was er braucht von euch!
Die, die ihn entfesselten, sitzen immer weich
Meistens weit weit hinter’m großen Teich.

Du mein Irland strauchelst, wanderst den Liffey flussab
Ich gelandet, wand’re den Fluss hinauf und lande
Im Sande, verprellt und verbuddelt wie du – Trevor.
Ich suche dich flussauf flussab.

Der Sonntagabend war uns’re Zeit
Du nachtverliebt – Ich flussnass:
So trifft sich deine Welt in meinem Fluss
des Lebens  – als Traum – als Wunsch als

unser Irland …